Das nächste Ziel hieß Marrakech und auf dem
Weg dorthin überquerten wir erstmals den Hohen Atlas auf dem teilweise
noch geschotterten Tizi-n-Test-Pass. Wir stürzten uns in das pulsierende
Stadtleben. Nach drei Tagen, um 100 Dirham sowie ein paar Turnschuhe erleichtert,
verließen wir die Königsstadt und wendeten uns wieder den Bergen
und der Sahara zu.
Auf Asphalt ging es hinauf bis zur Passhöhe des Tizi-n-Tichka,
wo die Kasbah Telouèt nur wenige Kilometer entfernt zu besichtigen
ist. Der Verlockung einer nach Süden abzweigenden Piste konnten wir
nicht widerstehen und so begann das erste wahre Pistenabenteuer auf dem afrikanischen
Kontinent. Gut 100 Kilometer quälten wir unseren Fiesta, vorbei an
Ait-Benhaddou, auf schmalen Pfaden durch unzählige Wasserdurchfahrten
bis hinunter nach Ouarzazate.
Nach einer ausgiebigen Inspektion in Boumalne du Dades und einem kurzen
Exkurs hinein in die Schluchten des Dades fanden wir schließlich einen
Übernachtungsplatz auf der Dachterasse eines kleinen Hotels am Eingang
der Todhraschlucht. Nach einem kleinen Geburtstagsmenue im angrenzenden
Restaurant wartete eine sternenklare, warme Nacht auf uns.
Wiederum bestaunt von unzähligen Touristen durchquerten wir die
Todhraschlucht am nächsten Morgen mit unserem Rennauto. Ein Probetraining
für die kommende Etappe in die Sahara.
Über Erfoud und Rissani ging es hinüber
in die Wüste. Die Temperaturen überstiegen Mitte August die 50-Grad-Marke
und auf der Haut bildeten sich schnell kleine Schweißbläschen.
Niemand war willens, uns den Weg zu den Sanddünen des Erg Chebbi zu
weisen. Erst ein junger Marokkaner erklärte sich bereit, gegen eine
entsprechende Gefahrenzulage mit uns zu fahren. Am Nachmittag dieses Tages
erblickten wir erstmals Sanddünen der Sahara - und waren fasziniert !!
Gorges du Todhra
Gewürzmarkt
in Rissani
Mit dem Fiesta
zu den großen Dünen der Sahara
Ein paar Tage verweilten wir im Tafilalt und genossen Landschaft und
Leute. Wir lernten Einheimische näher kennen, die uns den Einblick
in das traditionelle marokkanische Leben gewährten. Vollgestopft mit
Couscous und Tacine, im Gepäck einen Burnus und eine traditionelle
Teekanne traten wir die Rückreise über den Hohen Atlas an. Eine
unvergessene Zeit näherte sich ihrem Ende.
Um die Marokkorundreise abzuschließen fehlten uns noch die beiden
letzten Königsstädte des Landes. Ausgiebige Spaziergänge
an den kilometerlangen Mauern der Festungsstadt Meknes sowie die Besichtigung
der Königsstadt Fes rundeten den Urlaub ab. Unser Kleinwagen, mittlerweile
gefüllt mit allerlei Souvenirs, ächzte und stöhnte auf der
abschließenden Fahrt durch das Rifgebirge ans Mittelmeer.
Unangenehm verabschiedet wurden wir von prügelnden Offiziellen
in Melilla, wo wir unser Ticket für die Heimreise lösen wollten.
Nach acht Stunden Fähre und einer umfangreichen Fahrzeugdurchsuchung
in Almeria landeten wir wohlbehalten in Spanien. Die blauen Flecken kurierten
wir schließlich eine Woche lang unter der Sonne der Costa Dorada,
wo dieser abenteuerliche Urlaub endete.
Tor in Fes el Bali
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